Paul Gerhardt: Pastor and Poet
Paul Gehardt, the author of the summer poem in the above video, was born in March 12, 1607 in Gräfenhainichen, he died on May 27, 1676 in Lübben.
Gerhardt grew up during the Thirty Years War (1618-1648) and the experience of violence, death, and hunger influenced him greatly in his poetry. He worked as Lutheran pastor and many of his poems and hymns, which were often set to music, are deeply religious and inspiring. The church and its holidays were not his only themes, he also wrote many poems about the seasons (see song below), marriage and family life. Overall, his poetry and the songs are to help and comfort the people (Trostgesänge).
Geh aus, mein Herz, und suche Freud'
The summer song Geh aus, mein Herz und suche Freud’ is a poem written by Gerhardt in 1653. It talks about the beauty of nature, the plants , flowers and animals and how much there is to admire about it. In the last couple of stanzas the garden becomes a metaphor for heavenly beauty and creation.
It was published for the first time in 1653 in Johann Crüger’s song book “Praxis Pietatis Melica“. The photo below shows the cover of the 1721 edition.
The song was translated (among others) by Catherine Winkworth “Go forth, my heart, and seek delight”.
The poem has been set to music many times, but the version that we are most familiar with is the one by August Harder (1775-1813).
Lyrics in German and English
Paul Gerhardt: Geh aus, mein Herz und suche Freud (1653)
1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben;
Schau an der schönen Gärten Zier,
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.
2. Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide.
3. Die Lerche schwingt sich in die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.
4. Die Glucke führt ihr Völklein aus,
der Storch baut und bewohnt sein Haus,
das Schwälblein speist die Jungen,
der schnelle Hirsch, das leichte Reh
ist froh und kommt aus seiner Höh
ins tiefe Gras gesprungen.
5. Die Bächlein rauschen in dem Sand
und malen sich an ihrem Rand
mit schattenreichen Myrten;
die Wiesen liegen hart dabei
und klingen ganz vom Lustgeschrei
der Schaf und ihrer Hirten.
6. Die unverdrossne Bienenschar
fliegt hin und her, sucht hier und da
ihr edle Honigspeise;
des süßen Weinstocks starker Saft
bringt täglich neue Stärk und Kraft
in seinem schwachen Reise.
7. Der Weizen wächset mit Gewalt;
darüber jauchzet jung und alt
und rühmt die große Güte
des, der so überfließend labt,
und mit so manchem Gut begabt
das menschliche Gemüte.
8. Ich selber kann und mag nicht ruhn,
des großen Gottes großes Tun
erweckt mir alle Sinnen;
ich singe mit, wenn alles singt,
und lasse, was dem Höchsten klingt,
aus meinem Herzen rinnen.
9. Ach, denk ich, bist du hier so schön
und läßt du’s uns so lieblich gehn
auf dieser armen Erden;
was will doch wohl nach dieser Welt
dort in dem reichen Himmelszelt
und güldnen Schlosse werden!
10. Welch hohe Lust, welch heller Schein
wird wohl in Christi Garten sein!
Wie muß es da wohl klingen,
da so viel tausend Seraphim
mit unverdroßnem Mund und Stimm
ihr Halleluja singen?
11. O wär ich da! O stünd ich schon,
ach süßer Gott, vor deinem Thron
und trüge meine Palmen:
So wollt ich nach der Engel Weis
erhöhen deines Namens Preis
mit tausend schönen Psalmen.
12. Doch gleichwohl will ich, weil ich noch
hier trage dieses Leibes Joch,
auch nicht gar stille schweigen;
mein Herze soll sich fort und fort
an diesem und an allem Ort
zu deinem Lobe neigen.
13. Hilf mir und segne meinen Geist
mit Segen, der vom Himmel fleußt,
daß ich dir stetig blühe;
gib, daß der Sommer deiner Gnad
in meiner Seele früh und spat
viel Glaubensfrüchte ziehe.
14. Mach in mir deinem Geiste Raum,
daß ich dir werd ein guter Baum,
und laß mich Wurzel treiben.
Verleihe, daß zu deinem Ruhm
ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben.
15. Erwähle mich zum Paradeis
und laß mich bis zur letzten Reis
an Leib und Seele grünen,
so will ich dir und deiner Ehr
allein und sonsten keinem mehr
hier und dort ewig dienen.[3]
English translation by Catherine Winkworth, 1855
1 Go forth, my heart, and seek delight,
While summer reigns so fair and bright,
View God’s abundance daily;
The beauty of these gardens see,
Behold how they for me and thee
Have decked themselves so gaily.
2 The trees with spreading leaves are blessed,
The earth her dusty rind has dressed
In green so young and tender.
Narcissus and the tulip fair
Are clothed in raiment far more rare
Than Solomon in splendor.
3 The lark soars upward to the skies,
And from her cote the pigeon flies,
Her way to woodlands winging.
The silver-throated nightingale
Fills mountain, meadow, hill and dale
With her delightful singing.
4 Fast grows the wheat, like waving gold,
And gives delight to young and old;
All nature with thanksgiving
Lauds Him whose mercy measureless
Vouchsafed the soul of man to bless
With goods that grace his living.
5 Thy splendor, Lord, doth brightly shine
And fills my heart with joy divine
While here on earth abiding;
What, then, may be in store for me
And all who heaven’s glory see,
In golden halls residing?
5 O choose me for Thy paradise,
Let soul and body till I rise
Still flourish, tiring never.
With Thee alone will I abide,
Thine honor serve, and none beside,
Both here and there forever.
Source: American Lutheran Hymnal #645