Der 31. August ist Trail Mix Day oder wie die Deutschen sagen: Studentenfutter. Und was ist in eurem Studentenfutter? Früher waren es nämlich nur Mandeln und Rosinen.
Aber beginnen wir am Anfang: Das Wort “Studentenfutter” taucht in der Literatur und Enzyklopädien auch als Studentenhaber (von Hafer), Studentenkonfekt, Studentenmarcipan und Naschwerk auf, und das schon im 18. Jahrhundert. Wie genau Mandeln und Rosinen zu ihrem Ruf als Snack für Studenten kamen, ist nicht eindeutig geklärt.
Studenten im 18. und 19. Jahrhundert waren fast ausschließlich junge Männer aus wohlhabenden Familien, die sich die teuren Mandeln leisten konnten. Aber Studenten hatten auch den Ruf, in ihren Studentenverbindungen zu trinken, und ihr Mittel gegen einen Kater waren Mandeln. Schon in Goethes West-östlicher Divan (1819) und Emil Pohls Auf eigenen Füßen (1882) werden Mandeln als Hilfe gegen Kater und Katzenjammer erwähnt. In Sebastian Brants Narrenschiff von 1494 reicht der Wirt Mandeln, Feigen und Reis nach dem Essen, wohl um dem Rausch durch zu viel Alkoholgenuss vorzubeugen. Wie auch immer Mandeln genau helfen, sie schienen unablässig, wenn man Alkohol in großen Maßen zu sich nehmen wollte.
Aber wir wissen auch, dass Mandeln Gehirnnahrung sind. Hildegard von Bingen (1098-1179) schrieb: “Wenn jemand das Gehirn leer geworden ist, soll er oft Mandelkerne essen. Das füllt das Gehirn wieder auf und gibt die rechte Gesichtsfarbe.” Niemand sollte mit einem leeren Gehirn herumlaufen, aber besonders keine Studenten.
Und was ist mit den Rosinen, welche Rolle spielen sie? Wahrscheinlich wurden sie mit den Mandeln gegessen, um den Snack ein wenig süßer zu machen.
Sources:
- Peter, Peter (2014): Kulturgeschichte der deutschen Küche. https://www.chbeck.de/peter-kulturgeschichte-deutschen-kueche/product/14692387, https://www.pietropietro.de/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Studentenfutter
- https://germanyinusa.com/2018/05/04/word-of-the-week-studentenfutter/